Herzinsuffizienz

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen. Gleichwohl stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die den Erhalt der Lebensqualität ermöglichen können.

Welche Arten der Herzschwäche gibt es?

Die Herzschwäche unterteilt sich in eine Rechtsherzschwäche, eine Linksherzschwäche und eine globale Herzschwäche, bei der beide Seiten des Herzens betroffen sind. Ausgangspunkt ist zumeist ein Schaden am Herzmuskel, zum Beispiel in Folge einer koronaren Herzkrankheit.

Linksherzschwäche

Bei der Linksherzschwäche wird das sauerstoffreiche Blut aus dem Lungenkreislauf nicht schnell genug in den Körperkreislauf gepumpt. Es staut sich im Brustkorb, wodurch sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln kann. Dieses Symptom kann lebensbedrohlich sein, da es zu Atemnot führen kann.

Rechtsherzschwäche

Bei der Rechtsherzschwäche wird das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf nicht mehr schnell genug an die Lunge weitergegeben, um dort wieder mit Sauerstoff angereichert zu werden. Es staut sich vor dem Herzen, was zu Schwellungen in Bauchorganen und unter der Haut führen kann. Besonders Schwellungen der Arme und Beine fallen den Patienten auf. Außerdem sind Patienten mit einer Rechtsherzschwäche weniger leistungsfähig. Sie geraten, zum Beispiel beim Treppensteigen, schneller außer Atem.

Globale Herzschwäche

Bei der globalen Herzschwäche kommen beide Faktoren zusammen. Patienten sind schneller außer Atem und verlieren ihre Leistungsfähigkeit besonders bei körperlicher Arbeit. Dieser Effekt kann durch Wassereinlagerungen in der Lunge noch verstärkt werden. Eine länger bestehende Herzschwäche nennt man chronische Herzinsuffizienz.

Treten diese Symptome bei Ihnen auf, gehen Sie unbedingt zu Ihrem Arzt. Er kann z.B. durch einen schmerzlosen Ultraschall die Auswurfleistung Ihres Herzens messen.

Bei einer unbehandelten Herzschwäche entsteht ein Teufelskreis:

Durch die Reaktion des Körpers auf die Symptome verschlimmert sich die Erkrankung immer mehr.

Häufig beginnt dieser Prozess, wenn das geschwächte Herz die Gliedmaßen nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen kann. Der Körper versucht dann die Versorgung wiederherzustellen, indem er über körpereigene Stoffe die Gefäße verengt. Das Blut fließt dann trotz der Herzschwäche schneller. Allerdings steigt dadurch auch der Blutdruck und das bereits geschwächte Herz muss stärker arbeiten um gegen den Druck anzukommen.

Auf diese Komplikation reagiert der Körper, indem er den Herzmuskel dicker werden lässt.

Dies führt zu einem krankhaft verdickten Herzmuskel und braucht jedoch mehr Sauerstoff und engt die Herzkammern ein, aus denen das Blut bei jedem Herzschlag gepumpt wird. Pro Herzschlag wird dadurch weniger Blut gepumpt und das Herz muss schneller schlagen. Die zusätzliche Anstrengung schwächt das Herz weiter.

Durch jede Schädigung des Herzmuskels wird dieser Teufelskreis verstärkt und die Herzschwäche langfristig verschlimmert.

Im Allgemeinen sinkt dadurch die Lebenserwartung. Kommen noch andere Erkrankungen, wie eine Nierenschwäche oder Zuckerkrankheit hinzu, kann das Herz irgendwann so geschwächt sein, dass operative Eingriffe nur mit großem Risiko möglich sind. Man spricht dann von Hochrisikopatienten, denen eine lebensverlängernde Operation am offenen Herzen bisher verwehrt blieb.

Was ist bei einer Herzinsuffizienz zu tun?

Die Therapie einer Herzschwäche setzt immer an der Unterbrechung dieser Abwärtsspirale an. Mit einer gut eingestellten Therapie können die Symptome minimiert werden, was ein gutes Leben ermöglicht. Es ist wichtig, die Spirale aus Symptomen und Verschlechterung der Erkrankung zu stoppen, bevor das Herz noch stärker geschädigt wird.

Kreislaufprobleme und Atemnot lassen sich gerade bei einer Herzschwäche im Anfangsstadium zumeist gut behandeln. Die Kreislaufprobleme entstehen häufig durch hohen Blutdruck. Daher kommen spezielle Medikamente zum Einsatz, die die Gefäßengstellung vermindern und dadurch den Blutdruck senken. Gegen die Atemnot können entwässernde Medikamente helfen. Genaueres zum Einsatz von Medikamenten bei einer Herzinsuffizienz erfahren Sie bei Ihrem behandelnden Hausarzt oder Kardiologen.

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